Beim mehrstündigen Besuch des städtischen Museums im Reichlin-von-Meldegg-Haus und dem anschließenden Rundgang durch die Stadt kann man die Geschichte der Stadt und der Region sowie die heutige Situation recht gut kennenlernen. Das Überlinger Patrizierhaus thront auf dem höchsten Hügel der Altstadt, es wurde Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet – seit 1913 befinden sich hier die schrittweise erweiterten Sammlungen des 1871 gegründeten städtischen Museums.
Die Ausstattung der Räume suggeriert den Einduck, als residierten hier immer noch die früheren Bewohner. Exponate von der Jungsteinzeit bis um 1900 erzählen die Lebenswelt der Region. Darüber hinaus gibt es spezielle Sammlungen mit Objekten aus der ganzen Welt – z. B. die historische Waffenkammer. Die Situation der jüdischen Gemeinde und deren Vertreibung zu Beginn des 15. Jahrhunderts wird in geeigneter Weise dargestellt. Sehenswert ist auch die im 15. Jahrhundert errichtete Hauskapelle mit dem bis um 1750 schrittweise umgestalteten Innenraum.
In der Kunstsammlung ragen gotische Tafelbilder und barocke Skulpturen heraus, darunter Hauptwerke von Joseph Anton Feuchtmayer und Jörg Zürn.
Der große Barocksaal wurde von Stuckatoren der Wessbronner Schule gestaltet – er imponiert durch seine helle Monochromie.
Beim Rundgag durch die Stadt wird die im Museum dargestellte Stadtentwicklung erlebbar … die Befestigungsanlagen – die beiden dominierenden Kirchen – die stattlichen Zunftgebäude – die verschiedenen wirtschaftlichen Umbrüche.
Daß die ehemalige Reichsstadt mit der Zeit gegangen ist, zeigen u.a. die Gestaltung des Marktplatzes mit Skulpturen von Peter Lenk sowie die vielfältige Gastronomie und der innerstädtische Einzelhandel. Arbeiten des 70-jährigen Bildhauers Peter Lenk sind bis Mitte Oktober in der städtischen Galerie zu besichtigen – sie sollen mit Witz und Ironie zum Nachdenken anregen.