Vermutlich um 1400 wurde Stefan Lochner – der bekannteste Maler der Kölner Malerschule im Dorf Hagnau am Bodensee geboren. Die Kulturhistoriker gehen davon aus, daß er während des Konstanzer Konzils 1414 – 1418 in einer dortigen Malerwerkstatt gearbeitet und Kontakte zu Künstlern aus anderen Regionen geknüpft hat. Seine Wanderjahre führten ihn in die Niederlande und dann nach Köln – dort ist er als „Meister Steffen“ seit 1442 nachweisbar.
Im Jahr 1447 wurde er Bürger der Stadt Köln – ab 1450 dann Mitglied des dortigen Stadtrates. Seine außerordentliche künstlerische und politische Karriere wurde durch die in Köln wütende Pest 1451 jäh beendet. Für die Rathauskapelle schuf er im Auftrag der Stadt Köln einen dreiflügeligen Altar, der nur an besonderen Festtagen geöffnet wurde. Thema des Mitelteils ist die Anbetung des Christuskndes durch die Heiigen Drei Könige – deren Reliquien befinden sich seit 1164 in Köln.
Zu den berühmtesten Gemälden des Meisters zählt das kleine spätgotische Tafelbild von 1448 Die Muttergottes in der Rosenlaube
es gilt wohl zurecht als eines der schönsten Werke der spätgotischen Malerei.
Bei meinem mehrstündigen Besuch der Sonderausstellung in Hagnau habe ich auch die filmische Dokumentation des Forschungsprojektes ansehen können, mit der Stefan Lochners Malweise erläutert wird. Ein Nachmittag, der mir in guter Erinnerung bleiben wird – abgeschlossen habe ich ihn mit enem 1/4 Müller-Thurgau auf der Terasse der benachbarten Winzerstube am Ufer des Bodenses.