Wildlachszentrum Rhein-Sieg – Rückkehrer aus dem Atlantik landen in Siegburg-Siegelsknippen und laichen dort ab

Sebastian Schäfer (Fischereidezernent) und Dagmar Wiebusch / Bezirksregierung Köln

Die Bezirksregierung Köln  (Dezernat Landschaft und Fischerei)  hatte die Ehrenamtlichen im Wanderfischprogramm NRW zu einem Erfahrungsaustausch in das  Wissenshaus  Wanderfische  nach Siegburg eingeladen. In verschiedenen Kurzreferaten wurde über die praktischen Erfahrungen berichtet, um die gemeinsamen Vorgehensweisen abstimmen zu können.   Ich  habe dabei die Interessen der Fischereigenossenschaften aus dem Siegerland vertreten.

heranwachsender Lachs aus dem Meer

Wanderfisxhe

 

 

 

 

 

 

 

neben dem Gebäude des Rheinischen Fischereiverbandes

Zuerst hatte  Arnim Nemitz   ( Verantwortlicher des  Rheinischen  Fischereiverbandes  )  ausreichend  Gelegenheit,  über die erfolgreiche Rückkehrervermehrung und die Lachsaufzucht in der Kreislaufanlage des Wildlachszentrums Rhein-Sieg  zu berichten.

Die Investitionskosten in Höhe von 1,4 Mio EURO wurden zu 100% mit europäischen Mitteln und NRW-Landesmitteln finanziert.  Die laufenden jährlichen Kosten liegen bei  ca. 105.000 EURO.  Schwesterstandort ist die Fischzuchtanlage in Albaum-Kirchhundem  (LANUV).

Die Auswirkungen der häufigen Wasserknappheit und der allgemeinen Gewässererwärmung waren Gesprächsthemen.  Auch die laufenden Hochwasserschutzmaßnahmen sowie deren negative Auswirkungen auf die Gewässerstrukturen kamen zur Sprache.

Im zweiten Referat hatte Helmut Wuttke vom Bergischen Fischereiverein Gelegenheit, über die zunehmend erfolgreichen Strategien des Lachsbesatzes in der  Wupper  und deren Nebengewässer zu berichten.. Erfahrungen mit der Auswahl der Besatzgrößen und der Besatzhabitate können für uns an der Oberen Sieg  hilfreich sein,  sobald die von uns angestrebte Durchgängigkeit der Sieg erfolgreich  abgeschlossen ist  und wir ebenfalls systematisch besetzen..

Dann der Bericht von Christian Moj über die Auswahl der Besatzstrecken in der   Eifel-Rur   und deren Nebengewässer sowie die Erfolgskontrollen. Ähnlich wie im Ahrtal fand dort eine Flutkatastrophe statt, die Hochwasserschutzmaßnahmen nach sich zieht.. Die Besatzmaßnahmen konzentrieren sich auf lange kiesige Riffelstrecken mit Aufwuchs,  um Kormorane und andere fleischfressende Vögel sowie Forellen abzuwehren.

Am Nachmittag gemeinsam im  Wildlachszentrum  Rhein-Sieg  – dort ist alles vorbereitet für die bevorstehende Aufnahme der aus dem Atlantik zurückkehrenden und in Buisdorf an der Sieg   (Kontroll- und Fangstation)  aufgenommenen Lachse.

In diesem Jahr wurden bereits von rd. 150.000 Lachseiern etwa 80.000 zum Aufwuchs als junge Lachse  (Smolts)  gebracht.  Etwa 1.000  davon haben wir im Juni d. J. wieder  in unserem Abschnitt der  Sieg mit Gymnasiasten*innen ausgewildert –  diese Zahl wird sich deutlich erhöhen,  sobald die Wasserkraftanlagen in Scheuerfeld und Euteneuen zurückgebaut sind.