weiße Architektur an der A 45 – eine Kapelle an der Autobahnraststätte bei Wilnsdorf fasziniert

Die Autobahn A 45 geht quer durch unseren Kreis Siegen-Wittgenstein – bei Wilnsdorf weist ein Richtzeichen mit einer Kirchensilhouette in blauer Umrrandung auf eine nahe Kapelle hin. Wenn man dem Hinweis folgt, landet man auf einem Autohof mit Tankstelle, Taverne und Hotel.  Neben dem LKW-Parkkplatz dann eine vom abstrakten Abbild in reale Bauformen umgewandelte strahlend weiße Architektur. Bei der  Betrachtung des zweidimensionalen Bauwerks fühlt man sich an die Kunst des Papierfaltens erinnert. Das dort im Jahr 2009 errichtete Gebäude wurde kürzlich nach aufgetretenen Baumängeln saniert und farblich aufgefrischt. Der Verein „Autobahnkirche Siegerland e.V.“ wurde dabei von der NRW-Stiftung  unterstützt. Die Idee zur Errichtung der Kapelle kam seinerzeit von dem Unternehmerpaar Hanneliese und Hartmut Hering. Den Architektenwettbewerb gewann das Franfurter Büro Schneider und Schumacher. Der Architekt Michael Schumacher setzte mit großer Schlichtheit die Gedanken in reale Formen um.

Im barrierefrei erreichbaren Inneren überrascht das äußerlich kubistisch auftretende Gebäude erneut – kuppelartig geformte Wandflächen mit filigranen Holzstrukturen erinnern an gotische Gewölbe.

 

Das sakrale Bauwerk wurde mit mehreren  Architekturpreisen ausgezeichnet – es ist einen Besuch wert.

Der Raum wird sowohl für Lesungen als auch für Konzerte genutzt – konfessionell gebunden ist die christliche Kirche verständlicherweise nicht.

 

Der kürzlich verstorbene Initiator Hartmut Hering hat hier vor rd. zwei Jahren seinen 90. Geburtstag feiern könhen.