Das Unternehmen innogy (RWE) betreibt im unteren Abschnitt unserer Sieg (bei Alzenbach/Eitorf) eine Wasserkraftanlage. Der Kern der Anlage stammt aus den 1920er Jahren – produziert wird Strom für ca. 400 Haushalte.
In Kooperation mit der Bezirksregierung Köln / NRW wurde die Anlage gemäß den Anforderungen der EU Wasser-Rahmen-Richtlinie mit einem Gesamtaufwand von rd. 6 Mio EURO schrittweise umgebaut. Dadurch soll erreicht werden, daß der Aufstieg und der Abstieg der Lachse und anderer Wanderfische nicht mehr verhindert wird.
Nun ist ein 3-jähriges Monitoring abgeschlosen worden. Abwandernden Lachssmols wurden dabei batteriebetriebene Sendei impllantiert, um über die am Siegufer installierten Empfangsanlagen das Verhalten der Fische zu dokumentieren. Nehmen die Fische den für sie vorbereiteten Weg vom Obegraben über die raue Rampe vor den Einläufen in das Turbinenhaus in das Flussbett? Scheuen sie diesen Weg für die Wanderung zum Rhein und in die Nordsee, geraten sie in die Turbinenschächte und verenden dort?
Der für das Monitoring zuständige Mitarbeiter der Bezirksregierung hat uns die oberhalb und unterhalb des Kraftwerkes installierten Steuerungssysteme im Tagungsraum und anschließend vor Ort im Detail erläutert. Als Ergebnis der abgeschlossenen Monitoringphase sei festzuhalten, daß sowohl der Fischaufstieg als auch der Fischabstieg optimal funktioniert.
Eineinhalb Kilometer oberhalb dieser Anlage hat das Land NRW im vergangenen Jahr einen Abschnitt der Sieg vorbildlich renaturiertt. Bei einem derrzeit niedrigen Wasserstand konnte ich mich von dem gutem Ergebnis der abgeschlossenen Renaturierungsmaßnahme überzeugen – ein weiterer Anstoß für die anstehenden Projekte dieser Art im rheinlandpfälzischem Abschnitt der Sieg.