Vor 300 Jahren wurde der nach wie vor oft zitierte Philosoph Immamuel Kant im damaligen Königsberg (Ostpreußen) geboren. Vom Verfechter einer besseren = vernünftigen Welt können wir z. B. die Zuversicht übernehmen, daß mit vernünftigen Leitlinien eine bessere Welt gestaltbar ist.. Notwendig sei ein unbedingtes ( eben kantisches ) Bekenntnis zum Wert eines jeden einzelnen Menschenlebens und ein robustes Eintreten für ein humanitäres Völkerrecht als liberaler Kompass. Der Philosoph der Vernunft hatte kein verklärtes Menschenbild.
Im 18. Jahrhundert war die Erkenntnis, daß „die Welt nicht einfach so da ist, wie wir sie erkennen, sondern daß wir sie im aktiven Erkennen und Handeln mit strukturieren“ absolut revolutionär.
Weltweit gibt es zur Zeit zunehmende existenzbedrohende Entwicklungen. Kants Erbe muss als Maxime heißen, daß wir die bewährte freiheitliche europäische Lebensform als Grundlage für unsere Gestaltungsmöglichkeiten anwenden.
Einfache Lösungen für anstehende Entscheidungen gibt es in aller Regel nicht – ein klares Eintreten für liberale Gestaltungsspielräume muss der Kompass sein.
Eines der Kantschen Zitate – „es ist überhaupt nichts auf der Welt zu denken möglich, was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden, als ein guter Wille“.
Zur Eröffnung des Sommersemesters der Mittwochsakademie unser UNI gab es einen passenden Vortrag mit dem Thema „Freiheit – Wunsch oder Wirklichkeit? Eine philosophische Spurensuche“ von Prof. Dr. Michael Bongardt. . Der Referent ging zu Beginn seiner Rede auf die Kantsche Aufklärung ein und zitierte dann aus dem Römerbreif von Paulus „ich möchte das Gute tun und tue das Böse“ – zurückzuführen sei dies auf das individuelle Gehirnprogramm, Das durch das Umfeld in der Kindheit und durch die nach und nach gewonnenen Erfahrungen geprägte Gehirn prüfe und kontrolliere bei schwierigen persönlichen Entscheidungen unbewusst und lenke dann die Entscheidung – in umfangreichen Versuchsreihen habe sich diese Annahme bestätigt. Statt Freiheit nehme er daher lieber die Definition Selbstbestimmung als Freiraum zwischen Zufall und Zwang. Sein Schlusswort: „die Idee der Freiheit kann man nicht sehen“
Der Philosoph und Autor Wofgang Errenberger : „ein erster entscheidender Schritt zur Klärung der eigenen Lage besteht in der Erkenntnis, daß beide existenzbedrohenden Entwicklungen der Gegenwart – der diktatorisch-regressive Nationalismus sowie die progressiv-emanzipatorische Politik linker Akademlkermileus – das selbe Feindbild haben.
Meine Devise: die bei uns weit verbreitete schlechte gesellschaftliche und individuelle Grundstimmug ist nicht notwendig – wir haben genug Freiräume, um die anstehenden Aufgaben durch nachhaltigen Einsatz lösen zu können.