Die von Anfang März bis zum 7. Juni 2015 in Siegen gezeigte Sonderausstellung konzentriert sich auf die Tierdarstellungen des im Jahr 2011 verstorbenen englischen Malers Lucian Freud ( unser Rubenspreisträger 1997 – Enkel von Sigmund Freud ). Mit seinen jüdischen Eltern emigrierte er 1933 von Berlin nach England. Während er dort Englisch lernte, beschäftigte er sich bereits intensiv mit Tieren. Er besucht später mehrere Kunstschulen – in seinen Skizzenblöcken hält er alles fest, was ihm begegnet und was für ihn von Bedeutung ist.
Ab Beginn der 50er Jahre wechselt sein Schwerpunkt von Zeichnungen und Radierungen zur Malerei – Menschen und Tiere sind seine Themen. Freud perfektioniert das kompromiss- und schonungslose Darstellen seiner Modelle.
Einen Unterschied zwischen Menschen und Tieren macht er nicht – die Tiere lassen die Menschen als deren Begleiter noch intensiver erscheinen = sie strahlen eine unvergleichliche Natürlichkeit aus. Freud malte nicht die Körper, sondern das innewohnende Wesen. „Die Leute sollen so natürlich und körperlich entspannt wirken wie Pluto, mein kleiner Windhund“ … „Mein Werk ist rein autobiografisch. Es geht um mich selbst und meine Umgebung. Es ist der Versuch eines Protokolls“