Bis zur zunehmenden Industrialisierung lebten im Oberlauf unserer Sieg zahlreiche Lachse. Die Sieg war ein schnell fließendes sauerstoffreiches Gewässer mit zahlreichen Kiesbänken – eine ideale Kinderstube für Wanderfische. Nach und nach wurde der Fluss durch Einleitung ungeklärter Abwässer, durch den Bau von Wehren und Wasserkraftanlagen sowie durch Begradigungen geschädigt.
Unsere nicht nachlassenden Initiativen haben die Situation während der letzten zwei Jahrzente deutlich verbessert … es werden keine ungeklärten Abwässer mehr eingeleitet – etliche Wehre wurden zurückgebaut – die Sieg selber und ihre Zuflüsse haben mehr Raum zur natürlichen Entwicklung bekommen. Die biologische Gewässergüte lässt es zu, daß wir Jahr für Jahr die Nachkömmlinge der aus dem Atlantik in den Unterlauf der Sieg zurückgekehrten Lachse bei uns auswildern, um ihnen eine eigenständige natürliche Entwicklung zu ermöglichen.
Vor einigen Tagen wurden so gut 1.000 einjährige Lachse mitten in Siegen von den Schülerinnen / Schülern der „Lachs AG“ des Gymnasiums auf der Morgenröthe ( Lachs-Patenschaft mit der Stiftung Wasserlauf ) ausgesetzt. Sie werden innerhalb der nächsten zwei Jahre bis zu 20 cm aufwachsen und ihren gefährlichen Weg die Sieg hinunter bis zum Rhein und dann in den nördlichen Atlantik antreten.
Auf diesem Weg drohen ihnen insbesondere durch die beiden im Mittellauf der Sieg noch vorhandenen Wasserkraftwerke sowie die enorm wachsenden Kormoranbestände tödliche Gefahren. Einige werden aber nach einigen Jahren zu uns in ihre Kinderstube zurückkommen und den Lebenszyklus der Lachse fortsetzen. … wir werden dafür sorgen, daß sich deren Chancen in den kommenden Jahren schrittweise verbessern.