Eingeladen hatten die Stiftung Wasserlauf NRW und der Fischereiverband NRW e. V. nach Buisdorf (bei Siegburg) an die untere Sieg. An der Kontrollstation für Wanderfische galt es die wieder aufgestiegenen Lachse zu begrüßen und sich über den Entwicklungstand des Wanderfischprogramms NRW zu informieren.
Die im Siegsystem aufgewachsenen Lachse kommen nach 2- 3 jährigem Aufenthalt im Nordatlantik zurück in ihre Brutgebiete, um hier abzulaichen. Dies geschieht ohne menschliche Unterstützung bereits in der Agger und der Bröhl. Die in der Kontroll- und Fangstation am Buisdorfer Wehr angekommenen Lachse werden entnommen und dann in der Landesfischereianstalt Albaum bzw. im Wildlachszentrum Rhein-Sieg „künstlich“ vermehrt.
Der Nachwuchs wird dann in verschiedenen Abschnitten der Sieg und ihrer Zuflüsse ausgewildert – nach ca.. 2 Jahren beginnt der Kreislauf mit der Abwanderung in die nördlichen Meere erneut. Gestört bzw. unterbrochen wird der Kreislauf zur Zeit leider noch durch einige Wasserkraftwerke in der mittleren Sieg – für die Fischwanderung erforderliche Umgehungsrinnen sind in der Planungsphase (Anlagen in Scheuerfeld und Euteneuen)) bzw. in der Verhandlungsphase (Freusburg). Ich engagiere mich diesbezüglich seit einigen Jahren in den hierzu eingerichteten Arbeitskreisen.
Die für den Aufbau einer stabilen Lachspopulation notwendige Rückkehrquote liegt bei rd. 3 % – diese Quote wird zur Zeit noch deutlich unterschritten. In Buisdorf wurden vor 10 Jahren 463 Rückkehrer gezählt – in diesem Jahr waren es bisher 173 laichwillige ausgewachsene Lachse (der Aufstieg erfolgt im Oktober und November jeden Jahres).
Der Vorsitzende der Stiftung Wasserlauf (Walter Solbach) und der Vorsitzende des Rheinischen Fischereiverbandes (Reiner Grube) übereichten in Anwesenheit der NRW Umweltministerin (Christine Schulze Föcking) Patenschaftsurkunden an beteiligte Schulklassen (darunter das Siegener Gymnasium auf der Morgenröthe).