Eingeladen hatte die Kantorei Siegen in unsere von der Fürstenkrone beschützte Nikolaikirche. Abwechslungreich sollten die Klangwolken sein und vielfältig – die weiten Räume der Nikolaikirche durchströmend. Es ist gelungen – sie entströmten den Kehlen der von KMD Ute Debus meisterhaft geleiteten capella cantabilis und der von Jürgen Poggel gespielten großen Orgel .
Das zahlreich erschienene Publikum war sichtlich beeindruckt von den sphärischen Klängen.
Den Komponisten (den Wolken-Bildnern) dieses Programms war eins gemeinsam: sie leben bzw. lebten im 20. Jahrhundert und schrieben somit zeitgenössische Musik .
Prof. Martin Herchenröder – UNI Siegen / Studio für Neue Musik – war einer der aufmerksamen und sichtlich angeregten Zuhörer … gelegentlich konzertiert er auch mit eigenen Kompositionen an der „brausenden“ Orgel der Nikolaikirche.
Der Organist Jürgen Poggel ist als Solist und Begleiter an Klavier, Cembalo und Orgel im In- und Ausland tätig. Außerdem ist er Lehrbeauftragter im Fach Musik an der Universität Siegen. Bei diesem Konzert spielte er vier Stücke von Max Reger (1873 – 1916) mit einer Ausdrucksbreite vom zarten Hauchen bis hin zu vollgriffiger Wucht – und reihte sich zwischendurch ein in den gemischten Chor.
Mir wird das Ave Maris Stella für achtstimmigen gemischten Chor des Komponisten Trond Kverno ( *1945 ) in besonderer Erinnerung bleiben … „Sei gegrüßt, Stern des Meeres … löse die Fesseln der Sünder … bring den Blinden das Licht … bereite einen sicheren Weg …“ Die capella cantabilis setzt sich überwiegend zusammen aus Musiklehrern, Musikstudenten und Kirchenmusikern – im Repertoir sind gängige Komponistennamen ebenso zu finden wie selten zu hörende – unter ihnen Allbright, Bikkembergs, Lauridsen, Messiaen, Nystedt, Petersson, Poulenc, Sandström und Schronen. Der Chor ist weit über unsere Region hinaus aktiv und anerkannt.