Im Süden unserer Stadt wird der Stadtteil Niederschelden von der Sieg umflossen. Gegen Hochwasser sollen die in den 70er und 80er Jahren errichteten Dämme schützen – sie fügen sich mit ihrem Busch- und Baumbestand harmonisch in die Landschaft ein. Diese Idylle würde nach heutigen Erkentnissen bei starkem Wasseraufkommen und Sturm jäh gestört – es droht dann eine Überschwemmung des am Fluss liegenden bebauten Wohnviertels. Vorsorglich wurde dafür bereits das Einsatzkonzept der städtischen Feuerwehr überarbeitet und aktualisiert. Die Deichanlage kann eine Überschwemmung in der bestehenden Form nicht mehr abwehren. Einige Bäume wurden daher während der letzten Monate bereits gefällt – begleitet von Protesten des Ortsvereins und des BUND.
Ein Fachplanungsbüro hat nun im Auftrag der Stadt Vorschläge für ein Schutzkonzept erarbeitet und den zuständigen Gremien vorgelegt. Wegen der Eilbedürftigkeit kam es direkt in der öffentlichen Sitzung des Stadtrates zur Aussprache und Entscheidung.
Besonders intensiv hatten sich die Miglieder der Fraktion Die Grünen offensichtlich mit den Vorschlägen des Planungsbüros beschäftigt.
Von ihnen wurde zum einen gerügt, daß sich z.B. der zuständige Bezirksausschuss nicht mit den Konzepten befassen konnte, Der von der Stadtverwaltung zur Abstimmung gestellte Beschlussvorschlag verändere sowohl optisch als auch ökologisch zu stark das Landschaftsbild entlang der Sieg – es gebe eine sinnvolle Alternative . Sowohl Bürgermeister Steffen Mues als auch die anderen Fraktionen schlosssen sich diesen Überlegungen nicht an. Begründung der Verwaltung: die Eigentümer der hinter dem derzeitigen Deich liegenden Grundstücke wehren sich gegen die dann notwendigen Eingriffe und die Errichtung von Spundwänden auf der Wasserseite der Dammabschnitte erfordere einen deutlich geringeren fnanziellen Aufwand.
So wurde in der Ratssitzung mit großer Mehrheit die Absicherung gegen Hochwasser durch Spundwände am Flussufer rund um das Inseldorf beschlossen.
Das geplante Investitionsvolumen liegt bei 9 Millionen Euro, von dem unsere Stadt wohl 90 % zu tragen hat. Antwort auf die Nachfrage der FDP-Fraktion : Fertgstellung voraussichtlich im ersten Halbjahr 2024.