Die Stadt Köln ist eine der hochwassergefährdesten Großstädte in Europa. Die Häufung extremer Überschwemmungen führte 1996 zur Verabschiedung eines umfangreichen Hochwasserschutzkonzeptes. Bei der Planung wurden neben den Fachingenieuren auch Architekten ( architektonische Wettbewerbe für die sensiblen urbanischen Bereiche ) hinzugezogen. Ergänzend zum direkten Hochwasserschutz am Rheinufer waren Investitionen in das Kanalnetz und die Klärwerke notwendig = Gesamtaufwand ca. 430 Mio EURO – davon ca. 200 Mio für das Kanalsythem.
Auf Einladung der Bezirksgruppe Siegen des Landesverbandes der Umweltingenieure habe ich einen Tag in Köln mit der Besichtigung der ab 2004 errichteten Anlagen zum Hochwasserschutz verbracht. Als Vorsitzender des Betriebsauschusses der Siegener Entsorgungsbetriebe ESI erhielt ich Anregungen für die bei uns in Siegen demnächst anstehenden Planungen.
Erste Station bei unserer Tour war das Depot an der Rodenkirchener Brücke mit den Elementen für den mobilen Hochwasserschutz der angrenzenden Uferabschnitte. Eingelagert sind die aus Aluminium bzw. Stahl bestehenden Module (holländischer Hersteller) nach einem klar geordneten System. Im Zeitabstand von jeweils 7 Jahren gibt es eine realistische Übung für den von hier aus zu versorgenden Abschnitt – die Module werden dann aus dem Depot genommen, an die festgelegten Stellen gebracht und montiert.
Zweite Staion war ein unterirdisches Pumpwerk mit einer gewaltigen Förderleistung von 8.000 l/s an der Rodenkirchener Uferstraße. Aufgabe des Landschaftsarchitekten Dirk Melzer war es, die sensible Schnittstelle zwischen Stadt und Land zu gestalten = in das Landschaftsbild einzubinden.
Dritte Station war der Rheinauehafen mit historischen und modernen Gebäuden harmonisch gemixt – geschützt im Ernstfall mit mobilen Hochwasserschutzmodulen. Die Vorwarnzeit für eine Hochwassersituation beträgt 48 Stunden. Vorgestellt wurden uns das dort entstandene neue Stadtviertel und der integrierte Hochwasserschutz.