Im November des Jahres 1880 beschloss der Magistrat der Stadt Siegen (mit 8 : 6 Stimmen) die Errichtung einer Erbbegräbnisstätte am oberen Ende des Fiedhofs am Lindenberg. Dieser im Jahr 1857 eingeweihte Friedhof war der erste außerhalb der Stadtmauern. Notwendig wurde er durch die starke Zunahme der Einwohner ( dynamische wirtschaftliche Entwicklung vor allem in der Eisenindustrie ). Zuvor gab es innerhalb der Stadtmauern die Friedhöfe an der Martinikirche und unterhalb des Oberen Schlosses.
Die Begräbnisplätze wurden von Familien hiesiger Fabrikanten, Kaufleute, Bergbaudirektoren, Mediziner, Juristen etc. erworben – gemäß Satzung vom 3.10.1982 waren für eine 135 cm breite Parzelle 200 Reichsmark zu zahlen. Die dort errichteten Gruften wurden individuell und repräsentativ ausgestattet – die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stellung wurde so dokumentiert.
Der Gruftenweg ist 285 Meter lang und enthält 59 Gruften unterschiedlicher Größe. Einige Begräbnisstätten befinden sich noch im Familienbesitz und werden unterhalten. Viele sind aber in einem desolaten Zustand – 1999 wurde der Gruftenweg unter Denkmalschutz gestellt. Die Gruft der Familie des Lederwarenfabrikanten Luyken ist durch ein farbiges Mosaik und eine große Grabkammer besonders eindrucksvoll – die aus städtischen Mitteln und einem Zuschuss des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe finanzierte Sanierung konnte mit einem Gesamtaufwand von 31.000 EURO erfolgreich abgeschlossen werden.
Lösungen für die Erhaltung und Sanierung weiterer Gruften werden gesucht – wir wollen dieses stadtgeschichtlich bedeutende und sehenswerte Denkmal „Gruftenweg“ sichern und für die kommenden Generationen erhalten.