Im Zuständigkeitsbereich der Bezirksregierung Arnsberg gibt es zur Zeit 213 für die Energiegewinnung genutzte Wasserkraftanlagen (WKA`s). Die meisten davon befinden sich in den Flußläufen von Lenne und Ruhr – mit 313 GWh produzieren sie 60 % der Gesamterzeugung in unserem Bundesland NRW.
Eine kürzlich abgeschlossene flächendeckende Erhebung zeigt (ohne jegliche Ausscheidungskriterien) theoretische Potentiale für gut 3.000 Anlagen (zur Zeit werden im Zuständigkeitsbereich der BR Arnsberg 213 WKA´s betrieben). Realistisch sei es, daß 30 weitere Anlagen (an der Lenne oder an der Ruhr – nicht an der Sieg) genehmigt und errichtet werden könnten – dabei müsste allerdings jeweils der Fischauf- und abstieg gewährleistet werden (EU Wasser-Rahmen-Richtlinie). Für die bestehenden Anlagen geht es darum, wie dort die Anforderungen für den Fischschutz durch Umbauten erfüllt werden und wie die Ertragskraft durch Anwendung neuer Technolgien erhöht werden kann – für solche Optimierungen gibt es in NRW Förderprogramme (Zuschüsse bis 2018 – 80 % / bis 2021 – 70 %).
In den Räumen der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis (Eitorf) wurde die Studie für den Regierungsbezirk Arnsberg vorgestellt von Prof. Dr. André Niemann.
Anschließend erläuterte dann Herr May (SGD Nord – Montabaur) die sich hinschleppenden Bemühungen bei der angestrebten Optimierung der WKA´s im Bereich der mittleren Sieg (in RhLPf) … a) RWE-Wehr in Betzdorf – Wasserrecht noch bis 2020 … b) Sigambria-Wehr in Kirchen – die angeordnete Funktionskontrolle steht für 2015 an … c) Wehranlage in Freusburg – Verhandlungen laufen weiter … d) Wehranlage in Euteneuen – Wasserrecht bis 2015 / Anordnung zur Stillegung wird vorbereitet. Es bauen sich immer wieder mentale, politische und rechtliche Hürden auf.
Schließlich wurden Erfahrungen über die erzielten Fortschritte bei der Wiederansiedlung der Äschen und der Lachse im Gesamtbereich der Sieg und deren Nebengewässern ausgetauscht = weitere Priorisierung der Maßnahmen für die Zielart Lachs.