Zwangsarbeit in Siegerländer Erzgruben – ein Herdorfer Architekt und Bergbaufachmann recherchiert

Der Verein für Siegerländer Bergbau e.V. lud seine Vereinsmitglieder in die Kapellenschule Siegen-Eisern.ein.  Thema war der Einsatz und die Behandlung der in den Jahren 1942-1945.in der zu Krupp gehörenden Verbundgrube Füsseberg–Friedrich Wilhelm  ( zwischen Herdorf und Daaden )  eingesetzten Zwangsarbeiter.  Mehr als 1.000 Zwangsarbeiter – darunter über 200 sowjetische Kriegsgefangene – waren dort in  Barackenlagern  interniert. Sie wurden Untertage sowie Übertage zum Abbau und zum Abtransport von Eisenerz eingesetzt. …Davon starben etliche .an  Krankheiten,  verursacht durch  mangelhafte  Ernährung und Hygiene,  sowie  durch Missshandlungen.. Zwei Arbeiter wurden demonstrativ öffentlich hingerichtet.

registrierte Zwangsarbeiter

Das Grubengelände befand sich nach dem Krieg in der französischen Besatzungszone, Der referierende Architekt und Bergbaufachnann  Carsten Trojan  hat daher bei seinen Recherchen auch auf das Archiv in La Courneuve (bei Paris)  zurückgegriffen, Darüber hinaus hatte er auch Zugriff auf das montanhistorische Zentrum in Bochum und das Kruppsche Historische Archiv in Essen . Der während der Kriegszeit für die Gruben verantwortliche Werksdirektor  Dr. Erich Böhne  wurde 1948 zu einer Gefängnisstrafe von.drei Jahren verurteilt.

Bei den Rastatter Entnazifierungsprozessen in den Jahren 1949 / 1950 wurde die Strafe auf ene Gelbuße von 300 DM  reduziert, Die Spruchkammern hatten offenbar das Ziel, die angeklagten Personen schnell wieder zu vollwertigen Mitgliedern unserer Gesellschaft zu machen.

Anlässlich der Holocaust-Gedenkstunde  am 27. 1. im Lantag NRW sind auch solche Themen aufgegriffen worden.  Wir müssen uns auf allen Ebenen dafür einsetzen, daß sich solche Ereignisse in unserem Staat nicht wiederholen können.