Sinfoniekonzert im Apollo Theater „russischer Abend“ – das Publikum ist sowohl nachdenklich als auch begeistert

Unter Leitung des Gastdirigenten  Enrico  Delamboye    (*1977 in Wiesbaden – Musikdirektor  am Theater Koblenz)  erklang zuerst das Cello-Konzert Nr. 1 von Dimitri Schostakowitsch  (1906 – 1975).  Kommentar von Russlands Diktator  Josef  Stalin   nach einem seinerzeitigen Konzertbesuch:   „das ist keine Musik – das ist nur Chaos“.  Der Komponist stand in Moskau während der 1930er/40er Jahre unter dem ständigen Druck des Systems und hat dennoch geniale neue Konzertmusiken verfasst. Dieses Konzert gilt als musikalische Abrechnung mit dem Diktator. 

Als Solist brillierte unser in Michigan geborener und zuletzt in Luzern sowie an der Elbphilharmonie Hamburg engagierte Siegener Cellist  Erik  Asgeirsson  (alle Noten im Kopf). Man spürt seine Liebe für Kammermusik und die Begeisterung für anspruchsvolle individuelle Ausdrucksformen.

Erik Asgeirsson – Solocellist

Enrico Delamboye – Gastdirigent aus Koblenz

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach der Pause dann die Suiten  Romeo und Julia  Nr. 1 und 2 von  Sergej  Prokofjew  (1891 – 1953).  Er litt ebenfalls unter der russischen Diktatur – starb ironischerweise am gleichen Tag wie der Diktator. Der Gastdirigent konnte  bei dieser vielschichtigen Tondichtung all seine Fähigkeiten zeigen und das ganze Orchester zur Glanzleistung bringen. Extreme musikalische Wechsel:-  Verzweiflung und Zuversicht sowie zarte Klänge  … …  meisterhaft vertont und im Konzertsaal umgesetzt.  Ein sehr intensiver und anhaltender Applaus als Dank für alle beteiligte Musiker*innen.

Beim nächsten Konzertabend  – dem 29. April –  geht es zeitlich zurück ins 19. Jahrhundert mit Musik von Richard Wagner, Mercadante und Berlioz. 

Hoffentlich dann in einem friedlicherem und coronafreierem Umfeld.