Im Jahr 1604 wurde in Siegen die Zunftordnung aufgelöst. Bis dahin gab es klare Regeln für die Ansiedlung von handwerklichen Betrieben in der Altstadt von Siegen. Ein Rundgang mit der hierfür ausgebildeten Stadtführerin lässt die alte Zeit mit ihren Strukturen wieder lebendig werden.Gestartet wird der Rundgang am alten Kirchhof vor den seinerzeitigen Stadtmauern. Dort wurden im Mittelalter die Leichname in mehreren Schichten übereinander beigesetzt.
Die Gassen in der Altstadt waren nach Zunftgruppen geordnet – die Kaufleute hatten ihr Revier rund um den Marktpkatz neben der Nikolaikirche und dem Rathaus.
Unterhalb des Oberen Schlosses waren die Weber angesiedelt – darunter dann die Metzger ( in der Oberen Metzgerstraße die Schlachtung – in der Unteren Metzgerstraße die Herstellung von Fleisch- und Wurstwaren).
Die Gassen darunter gehörten den Bäckern , Schlossern und Schreinern. Die in der Altstadt gehaltenen Milchkühe führte frühmorgens der Stadthirte durch das Löhrtor auf die Wiesen.
Außerhalb der Stadtmauern war das Revier der Gerber = der Fischbestand in der Weiß hat unter der Gerbsäure sicherlich sehr gelitten. Die aus der mittelalterlichen Zeit stammenden Gebäude sind auch daran zu erkennen, daß ihre Fundamente deutlich unter dem heutigen Straßenniveau liegen = der Straßenbelag wurde im Laufe der Jahrhunderte nach und nach aufgeschichtet.