Ein Blick zurück in die Zeit ab 1940 und dann ein Blick voraus in die zweite Hälfte unseres Jahrzehnts. Beides ist für mich verbunden mit der kürzlichen erneuten Besichtigung der beiden Hochbunker unterhalb des Oberen Schlosses.
Die Stadt Siegen wurde Ende der 1930er Jahre zum Luftschutzort erster Ordnung erklärt. Man ging davon aus, daß es in den folgenden Kriegsjahren zu umfangreichen Bombardierungen kommen könne. Gründe dafür = Siegen war sowohl ein bedeutender kriegswichtiger Industriestandort als auch Garnisonsstadt.
Zum Schutz der Bevölkerung plante man den Bau von Bunkern und Luftschutzstollen mit rd. 22.000 Plätzen. Durch den Mangel an Material und Arbeitskräften (eingesetzt wurden auch Kriegsgefangene) wurden „nur“ 12.260 Plätze realisiiert. Fünf Hochbunker und ein Luftschutzstollen befanden / befinden sich auf und rund um den Schlossberg.
Für die Luftwaffe der Alliierten war Siegen durch die Nähe zur Westfront in kurzer Zeit zu erreichen. Die erste Bombardierung erfolgte am 1.10.1940 – sie richtete wenig Schäden an. Der zweite Bombenangriff erfolgte dann am 16.12.1944 mit rd. 53.000 Brandbomben und 530 Sprengbomben … ca. 80 % der Gebäude in der Siegener Innenstadt wurden beschädigt bzw. zerstört – die Schutzbunker haben den Angriffen standgehalten.
Nun gibt es konkrete Planungen, die beiden Hochbunker unterhalb des Oberen Schlosses mit musealem Leben zu füllen.
Dafür setzt sich der Förderverein des Siegerlandmuseums und des Oberen Schlosses ein (ich bin Mitglied des Kuratoriums). Gewünscht ist eine Anbindung an das Museum im Oberen Schloss – unter Nutzung zeitgemäßer Medientechniken. Die öffentliche Resonanz für das Projekt ist positiv – wir haben bereits erhebliche finanzielle Unterstützungen aus privaten und institutionellen Quellen zugesagt bekonmen.