Der „Westfälische Tag der Gärten und Parks“ war Anlass für einen geführten Rundgang durch die Anlagen am Oberen Schloss in unserer Stadt. Auf dem 307 Meter hohen Schlossberg stand um die Jahrtausendwende bereits ein Wehrturm – ab dem 13. Jahrhundert wurden schrittweise von den Kurkölnischen sowie den Nassauischen Landesherrn die Wohn- und Verwaltungsgebäude errichtet. Innerhalb der zu großen Teilen noch gut erhaltenen bzw. restaurierten Wehrmauern enstand eine Garten- und Parkanlage, die in der Zeit des Barocks ihre Blütezeit erreichte. Seit 1888 ist die Parkanlage für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die Stadtführerin erläuterte an sechs Stationen die Stadt- und Schlossgeschichte. An der Station Hain ging es um die landesherrliche Gerichtsbarkeit, die Aufgaben des zuerst z.B. von Dillenburg von Fall zu Fall herbeigerufenen und dann in der Altstadt (obere Metzgerstraße) mit seiner Familie wohnenden Siegener Henkers. Am Rubensbrunnen wurde ein anderer Zeitabschnit lebendig – der durch die Verbannung des Vaters bedingte Aufenthalt der Familie Rubens in Siegen – die Geburt von Peter Paul Rubens am 28. Juni 1577 sowie dessen Entwicklung zum weltberühmten Barockmaler in Antwerpen.
Den botanischen Part übernahm der städtische Gärtnermeister Peter Schmitt. In den fast 3 ha großen Parkanlagen wachsen verschiedene Bergahorne mit einem Alter von bis zu 200 Jahren. Auf großzügigen Wechselbepflanzungsflächen erstrahlen rund 30.000 Blumen aus der stadteigenen Gärtnerei am Siegener Klärwerk.
Ein fünf Meter hoher japanischer Hartriegel und einige Ahornbäume zeigen ihre Blütenpracht.
Attraktionen sind auch ein Hänge-Maulbeerbaum aus China, ein Mammutbaum aus Nordamerika und eine gewaltige Esskastanie..
Ein weiterer Höhepunkt ist der Kräutergarten mit einer Vielzahl von Gewürz- und Heilpflanzen. Im Mittelalter galt der im Schlosshof versteckte Kräutergarten der Gräfin zu Stolberg als „Hexenplatz“ – wurde hier doch massiv gegen das Privileg der Klöster verstoßen.