Erinnerung an Adolf Busch – das besondere Sinfoniekonzert

Vor 70 Jahren verstarb der in Siegen aufgewachsene und  während der nationalsozialistischen Herrschaftszeit in die Schweiz emigrierte Musiker  Adolf  Busch. In Erinnerung an sein Leben und Wirken fand jetzt das vom altersbedingt ausscheidenden Intendanten Markus Reitschuster im Apollo-Theater ausgerichete Sinfoniekonzert statt.  Leitthema war das Stichwort  Romantik  und die Umsetzung in die heutige Zeit.

 

Von Buschs Kompositionen hatte man das Capricioso für kleines Orchester  ausgesucht – im Jahr 1932 in Venedig uraufgeführt.

Bekanntlch kehrte Adolf Busch der deutschen Gesellschaft den Rücken – auf seinen seinerzeitigen Rückruf nach Berlin sagte er   „ich komme gerne, wenn zuvor Hitler und Göbbels gehängt wurden“.

Im zweiten Teil des Konzertabends dann die viersätzige Sinfonie Nr 4 von  Gustav  Mahler   aus den Jahren 1899 / 1900.  Deutlich wird der Umbruch von einer „heilen Welt“ in die „reale Welt“ mit ihrer nüchternen Realität, den Grenzen und Sachzwängen.  Überhöht wurde das Werk bei der hiesigen Uraufführung durch den Einbau von Eichendorffs   Abendständchen   vertont vom zeitgenössischen Schweizer Komponisten   Andrea  Lorenzo  Scartazzini ,  gesungen von der portugiesischen Sopranistin  Leonor Amaral  =  lang anhaltender stürmischer Applaus und Bravorufe.

Leonor Amaral (Sopran) – Nahil Shehata (Dirigent)