Gesellschaftliche Wirklichkeit wird wesentlich durch Sprache bestimmt … (pragmatische Analysen – Berlin 2006 – H.Girnth/C. Spieß). Von der aktuellen Tendenz zur sprachlichen Verkleinerung profitieren die Nationalpopulisten – sie setzen sich sprachlich von den anderen Parteien ab und verwenden bewusst Kampfbegriffe und Tabuwörter. Sprachwissenschaftler beobachten, daß nationalpopulistische Parteien eine wesentlich erfolgreichere Sprachpolitik betreiben als andere … Politik war schon immer ein Kampf um und mit der Sprache
Nationalpopulisten verschieben den Dikussionsrahmen in eine Richtung, die nur schwer wieder rückgängig zu machen ist. Ein Beispiel: der Generalsekretär der CDU Andreas Scheuer im Sommer 2006 “ das Schlimmste ist ein ministrierender, fußballspielender Senegalese. Der ist drei Jahre hier – als Wirtschaftsflüchtling. Dann kriegen wir ihn nicht wieder los “ … danach öffentliche Proteste … ja, aber ein Sprachbild wie dieses setzt einen politischen Rahmen / ein frame .
Ein von Donald Trump genutztes framing :.. „die Amerikaner befinden sich in Todesgefahr – die Wirtschaft blutet aus, Mexikaner pumpen Gift in den amerikanischen Blutkreislauf etc.“ Solche framings bringen Menschen dazu, sich zum Beispiel gegen Migration einzusetzenn und deren Chancen nicht zu erkennen und nicht zu nutzen. Trump sprach im USA – Wahlkampf zu den Menschen in einfachen Sätzen…. „es gibt viele Probleme, aber ihr seid o.k.- ihr müsste euch nicht ändern“ … welch ein Unsinn und wieviel verpasste Chancen.
Der Harvard-Professor Peter A. Hall weist darauf hin „die treibende Kraft hinter den Erfolgen der Nationalpopulisten ist der fortschreitende wirtschaftliche und soziale Wandel – mittelfristig besteht die Gefahr einer gesellschaftlichen Spaltung“ Deutlich zu spüren sei dies z.B.zur Zeit in unseren europäischen Nachbarländern (Großbritannien – Österreich – Polen – Schweiz).
Wir Demokraten müssen immer wieder deutlich machen, daß eine vielfältige Gesellschaft und Wirtschaft ein Gewinn und keine Bedrohung sein kann, wenn wir das denn wollen und aktiv gestalten… mischen wir uns mit dieser Grundauffassung in die gesellschaftliche und politische Diskussion ein und schauen wir nach den Chancen für uns und unsere Nachfahren.
Dem Fazit der Autoren schließe ich mich an: europäische und globale Probleme können nicht durch nationale Abschottungen gelöst werden. Wir dürfen uns nicht von Populisten dahin treiben lassen, daß die Generation der Nachkriegseuropäer noch einmal auf die harte Tour lernen muß und die Entwicklungschancen nicht nutzt. Mschen wir uns ein …. schotten wir uns nicht ab … treten wir ein für liberale Prinzipien,,, fragen wir kritisch nach…. bilden wir uns eine eigene Meinung …