6 x Francis Bacon – Sonderpräsentation bei uns in Siegen

Im Siegener Museum für Gegenwartskunst gibt es zur Zeit eine Sonderpräsentation der im Privatbesitz von Frau Lambrecht-Schadeberg befindlichen Werke des 3. Rubenspreisträgers Francis Bacon (1909 – 1992). Er war in vielfacher Hinsicht ein  Außenseiter der Kunstszene  – er gilt heute als einer der bedeutendsten gegenständlichen Künstler des 20. Jahrhunderts. Die Jury sagte 1967   „Jedes seiner ´Bilder ist von einer überzeugenden, oft bitteren Monumentalität beherrscht“P1030547 kl

Bei der Führung duch die Ausstellung  erklärte uns Frau Kirsten Schwarz unter Hinweise auf Details in den ausgestellten Werken das ungewöhnliche Leben des  Autodidakten. Aufgewachsen in Irland hatte sein katholisch geprägtes familiäres Umfeld keinerlei Verständnis für seine homosexuellen Neigungen = kein Schulabschluss und Umsiedlung nach Berlin – später dann nach London. In Dublin und in London musste er das Leid elender und sterbender Menschen mit ansehen.

Landschaft - nach van Gogh

Landschaftsauschnitt   –   nach van Gogh    (zwanzig unterschiedliche Versionen)

Papst - nach Velásques

Papst – nach dem Gemälde von Velásques

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Seine Werke sind durchweg melancholisch-agressiv. In der ersten Schaffenphase waren sie dunkel und drückten Verunsicherung sowie eine besonders negative Einstellung zur Umwelt  aus. Seine Bilder nehmen stets Anregungen auf aus den von ihm in den Museen und anderswo gesehenen Bildern und verarbeiten sie in ungewöhnlicher Art. Beispiele: das Papstbild von Velásques zeigt bei ihm den „normalen“ Menschen“ – das Landschafts-Ausschnitt-Bild nach dem Original von van Gogh gibt die Atmosphäre /  Stimmung wieder – ohne zu kopieren..

Portrait eines Partners

Portrait eines Partners

Selbstbildnis - nach einem Foto

Selbstbildnis – nach einem Foto

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Seine  Bilder konzentrieren sich stets auf den Kern / auf das Wesentliche. Francis Bacon war diszipliniert und fleißig –  nie entspannt und zufrieden ….. die abrupte Trennung vom Elternhaus und sein „schillerndes“ Lebensumfeld haben wohl dazu beigetragen.