Seit 20 Jahren bin ich als Vorstand der Fischereigenossenschaft Siegein in das Landesprogramm zur Wiederansiedlung des Lachses im Flussystem der Sieg eingebunden. Vor einer Woche war ich mit dem Vorstandskollegen Walter Bartkowiak eingeladen zum Lachsfest nach Buisdorf an der Sieg (bei Siegburg). Den Schülerinnen/Schülern des Siegener Gymnasiums auf der Morgenröthe und zweier Schulen aus Siegburg wurden die Urkunden für deren Einsatz als Lachspaten vom Präsidenten des Fischereiverbandes NRW und dem Fischereireferenten des NRW-Umweltministeriums überreichtAm Vortag wurde an der dortigen Kontroll- und Fangstation ein ausgewachsener Milchner (Lachsmännchen) gefangen. Pro Jahr werden rd. 120 Milchner und Rogner (Lachsweibchen) dort entnommen und in das nahegelegene Wildlachszentrum an der Wahnbachtalsperre zur Erbrütung und Aufzucht von rd. 250.000 ein– bis fünf-Gramm schweren Lachsen gebracht. Deren Auswilderung erfolgt auch in unserer Stadt unter Mithilfe der Lachspaten.
Im Anschluss an die Ehrungen dann ein Besuch des Wissenshauses Wanderfische auf dem gegenüber liegenden Siegufer. Es dient seit 2016 auch als außerschulischer Lernort – wir wurden von dem fachlichen Leiter Dipl. Biol. Armin Nemitz geführt. Die Grafiken weisen daraufhin, daß die Zahl der registrierten Rückkehrer auch von den Wasserständen im Rhein und in der Sieg abhängt – so wurden in der Kontrollstation im Jahr 2010 -284- aufsteigende Lachse registriert, im Jahr 2015 waren es -213- Exemplare. Das Rekordjahr war bisher das Jahr 2007 mit -407- registrierten Aufsteigern.
In der Laichzeit unternehmen die Lachse weite Züge durch das Meer und anscließend in die Flussmündungen und flussaufwärts bis in die Oberläufe der Flüsse – an die Stellen, wo sie geboren wurden. Sie orientieren sich dabei vorwiegend am Geruch des Wassers.