Der atlantische Lachs hatte in unserer Sieg und deren Zuflüssen bis zur intensiven Entwicklung von Gewerbe- und Industriebetrieben seine traditionelle Heimat. Die Bediensteten der gräflichen Familien beschwerten sich zuvor, dass sie „nur“ Lachs zu essen bekamen und nicht auch das der Herrschaft vorbehaltene Wildbret.
Nach und nach wurden dann Wehre in das Flussbett der Sieg und ihre größeren Zuflüsse eingebaut, die den Fischen die Wanderwege versperrten. Der Lachs wuchs zuvor in unseren Gewässern ca. 2 Jahre auf, zog dann siegabwärts rund 160 km bis zu Rhein – von dort ging es in den Nordatlantik. Nach ca. 6 Jahren dann die Rückwanderung in die obere Sieg, also zurück in die Kinderstube.
In Europa hat man sich vor einigen Jahren darauf verständigt, die Durchgängigkeit der Fließgewässer schrittweise wieder herzustellen – EU WRR. Die Maßnahmen werden bei uns an den Runden Tischen erörtert und beschlossen (ich bin Mitglied dieser Runden Tische). In diesem Jahr wurden so zwei ehemalige Industriewehre in unserer Weiß (bedeutender Zufluss linksseitig der Sieg) nach längerer Vorplanung abgebaut – ein weiterer Rückbau ist für 2015 geplant……Die Maßnahmen sind übrigens auch sinnvoll für den Hochwasserschutz.
Im vergangenen Jahr wurde bereits die Mündung der Weiß in die Sieg für die Fische durchgängig umgestaltet.
Regelmäßig wildern wir Junglachse aus … …wenn die in ca. 8 Jahren zu uns zurückkommen wollen, sind die Aufstiegswege hoffentlich nicht mehr versperrt – daran arbeiten wir intensiv (mit Unterstützung der Bezirksregierung Arnsberg u.a.)