Als Statthalter des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg hatte Prinz Johann Moritz von Nassau-Siegen (später in den Fürstenstand erhoben) im 17. Jahrhundert die Möglichkeit, in Kleve neuartige Landschaftsgestaltung zu planen und umzusetzen.
Johann Moritz war ein routinierter militärischer Führer mit großer Erfahrung in der zivilen Verwaltung. Weitblickend, gebildet, weltgewandt sowie geschickt im Umgang mit Menschen und musikalisch veranlagt – der ideale Mann für den Klever Posten. Beim Großen Kurfürsten genoß er größtes Vertrauen – dieser hatte ihn bei der Belagerung von Schenkenschanz kennen- und schätzengelernt.
Bei unserer Exkursion mit dem Siegener Geschichtsverein standen im Mittelpunkt:
a) die Gartenanlagen und Alleen mit dem Amphitheater – sie gehören zu den bedeutendsten und originellsten Parkanlagen aus der Zeit des Barock (Vorbild z. B. für Berlin)
b) die Schwanenburg mit dem archäologischen Museum
c) die von Johann Moritz in Kleve – Bergendal errichtete Grabanlage (mit dem 1663 in Siegen gegossenen Sakopharg) wurde nicht genutzt = Fürst Johann Moritz entschied sich kurz vor seinem Tod im Jahr 1679 für seine Gruft im Unteren Schloss in Siegen.
Die Parkanlagen und ihre symbolischen Skulpturen haben sich zeitgemäß weiterentwickelt … ein Obelisk mit preußischem Adler .. ein moderner „Eisenmann“ auf einem Kanonenrohr … usw. – sie werben auch heute für Frieden und Freiheit.
Kleve hat heute die Hochschule Rhein-Wand ( 2009 errichtet auf dem ehemaligen Hafengelände), das Kunstmuseum (mit Arbeiten von Josef Beuys) , etliche moderne Gewerbebetriebe und eine weitgehemd geschützte artenreiche Landschaft – interessant ist auch die Brückenfunktion am Niederrhein zu den benachbarten Niederlanden.